Wir unterstützen Aktivist*innen, die sich für eine Transformation der Gesellschaft in den unterschiedlichsten Bereichen einsetzen: Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Vielfalt von Identitäten, Orientierungen oder Beziehungsformen, Alternativen zum kapitalistischen System etc.
Aktivist*innen aus unterschiedlichen Bereichen sind sich in ihrem engagierten Tun sehr ähnlich – und unterscheiden sich gleichzeitig deutlich von Tätigkeiten in Kommerzkontexten.
Wir sehen, dass Aktivist*innen…
- freiwillig und mit viel Herzblut in ihren Gruppen tätig sind und sich stark mit den Inhalten und Zielen der Gruppe identifizieren.
- um „etwas Größeres“ kämpfen. Dies ist nicht nur ideell gemeint, sondern bezieht sich häufig auf existenzielle Fragen der Menschheit – etwa, wenn sich Aktive in der Umwelt- und Klimabewegung engagieren, um die Lebensgrundlagen von Menschen, Tieren und Pflanzen zu retten.
- sich nicht nur für gemeinsame Aktionen zusammenschließen, sondern mit den Menschen in der Gruppe auch als Freund*innen, Mitbewohner*innen, Liebhaber*innen etc. verbunden sind. Diese unterschiedliche Rollen in der Gruppe können herausfordernd sein und Konflikte auslösen, aber auch zu Lernmöglichkeiten führen.
- keine Sphärentrennungen vollziehen, also Privates und Aktivistisches oder Koordinator*in- und Mitmacher*in-Sein nicht künstlich auseinanderhalten. Das ermöglicht Flexibilität und Effektivität, kann aber auch mit Intransparenz und Verantwortungsdiffusion einhergehen.
- Widersprüche zwischen individuellen Wünschen und emanzipatorischen Zielen stark zu spüren bekommen. Zwei Beispiele: Darf ich als Feminist*in zur Entspannung Romantikfilme anschauen, in denen das hetero-normative Bild propagiert wird, das ich eigentlich loswerden will – reproduziere ich damit nicht genau die Verhältnisse, die ich eigentlich zu verändern wünsche? Wie kann ich den Spagat zwischen dem Ziel der Ausbeutungs- und Tauschlogikfreiheit und dem Zwang, für meine Existenzsicherung trotzdem lohnarbeiten gehen zu müssen, aushalten?
Die Liste ließe sich sicherlich noch verlängern. Diese und ähnliche Widersprüche sind uns schon häufig in unserer Praxis begegnet. Unsere eigenen Erfahrungen ermöglichen uns einen besonderen Zugang zu den individuellen Konflikten, die Aktivist*innen erleben.
Mögliche Themen können folgende sein:
- Rollenklärung und Rollenkonflikte;
- Ausschlusserfahrungen durch Sexismus, Ageismus, Rassismus, Lookismus etc.;
- Burn-Out in der eigenen aktivistischen Tätigkeit;
- Nähe, Distanz und Abgrenzung zwischen Gruppenmitgliedern;
- Einsamkeitserfahrungen in Gruppen;
- Lohnarbeit und Aktivismus;
- Leiderfahrungen im Aktivismus.
Wir unterstützen Aktivist*innen individuell oder mit (Teilen) ihrer Gruppe. Es handelt sich um ein nichtkommerzielles Angebot. Die Begleitung ist vertraulich und kostenfrei – Spenden an die Alte VHS Bonn werden gerne gesehen.